Dann weiter auf dem Statehighway 5 nach Taupo. Kurz vor Ortseingang befinden sich die Huka Falls. Kein besonders hoher Wasserfall, dafür aber umso gewaltiger. Der gewaltige Waikato Fluss muss durch eine 15 m enge Schlucht was er durch heftiges grollen zum Ausdruck bringt. Der Taupo See ist mit 600 Quadratkilometern der größte See Neuseelands und entstand vor tausenden von Jahren durch heftige Vulkanausbrüche.

Beim Verlassen des Ortes stehen wir wieder mal vor einer Kreuzung, an der wir uns vorher entschieden haben sollten, was wir lieber tun möchten, wandern oder flanieren und gut Essen gehen. Zum Wandern geht’s spektakulärer weiter auf dem Statehighway 1 Richtung Palmerston North. Er führt zunächst am Lake Taupo entlang wodurch wir einen besseren Eindruck über die Größe des Sees bekommen. Anschließend kommen wir zum Tongariro National Park mit den Vulkanbergen Ngauruhoe Tongariro und Ruhapehu. Die drei spucken zwar keine Lava mehr, aber hier und da dampft es noch. Ruhapehu spuckte zum letzten Mal gerade erst 1996. Wer sich mal wieder so richtig die Beine vertreten will, macht eine ordentliche Tageswanderung namens „Tongariro Crossing“. Hierzu sollte man sich allerdings genauer informieren und ggf. vorher anmelden, bzw. Unterkunft reservieren. Anschließend immer schön weiter auf dem Highway 1. Die gemütlicheren unter uns nehmen den Highway 5 an die Hawke’s Bay. Zunächst geht es eine ganze weile ziemlich flach und gerade durch die Hochebene.

 

 

Plötzlich taucht die Straße dann in eine gewaltige Schlucht ab und es wird wieder spaßig auf dem Motorrad. Ein kleiner Aussichtspunkt bietet Ausblick auf einen beachtlichen Wasserfall. Ob man auch zu Fuß direkt hin kann, ist mir nicht bekannt, aber wenn wir so aktiv wären, hätten wir wohl eh die andere Strecke genommen. Also belassen es bei einer Zigarettenpause. Napier, 1931 durch ein heftiges Erdbeben völlig zerstört, wurde überwiegend im Art Deko Stil neu gebaut. Selten findet man so viele Häuser in diesem Stil an einem Ort. Die Strandpromenade bietet alles, was das faule Genießerherz begehrt inklusive einem großen Meerwasser Aquarium mit Tunneln aus Plexiglas. 32 Kilometer südwestlich liegt Cape Kidnappers, die größte Festlandkolonie der Gannets, einer Tölpelart. Sie legen ihre Eier im Oktober und sind bis in den April hinein ein bemerkenswerter Ausflug.

 

 

Vom Te Mata Peak, einem Berg der durch eine kleine Straße von Havelock North aus zu befahren ist, hat man eine geniale Aussicht über die ganze Bucht.

Für die ganz harten Enduro Fahrer unter uns bietet sich noch die Möglichkeit, die beiden Routen zu verbinden. Eine Verbindungsstraße biegt bei Hastings von der Landstraße 50 ab nach Taihape. Ein paar schöne Asphaltkurven hat es zwar anfangs noch, aber dann gibt’s ca. 90 km Schotterpiste!! Ist zwar kein Kunstwerk, aber zeitaufwendig für weniger Routinierte. Immerhin könnt ihr auf diese Weise auch noch die „Tongariro Crossing“ machen und werdet obendrein mit schönen Aussichten und reichlichen Drifts und ähnlichem Enduro Spaß belohnt. Anschließend treffen sich wieder beide Routen 27 km vor bzw. nach Palmerston North auf dem Highway 2 und es geht nun zügig weiter nach Wellington.

Seit 1865 die Hauptstadt Neuseelands bietet alles was das Herz begehrt. Botanische Gärten, Museen, Kirchen, Parlamentsgebäuden, Kunstausstellungen, Kneipen und Restaurants aller Art. Die Neuseeländer mögen es mir verzeihen, wenn ich ihre Kulturelle Seite in diesem Bericht vernachlässige, aber ich denke, die meisten von uns kommen der Natur wegen her und nicht um sich im Nationalarchiv Verträge von 1840 oder Briefe an James Cook aus dem Jahr 1776 anzusehen. Wem dies doch wichtig sei, dem sei nahe gelegt, sich am Civic Square im Informationszentrum genauer zu informieren.

Wenn wir uns auf die Südinsel begeben wollen, macht es durchaus Sinn, sich vorher über Termine und Verfügbarkeit auf der Fähre zu informieren. Entsprechend der Abreise müssen wir nämlich auch unsere Unterkunft entweder in Wellington oder auf der Südinsel in Picton kümmern. Mit etwas Glück bekommen wir eine Fähre am Nachmittag und bekommen einen wunderbaren Sonnenuntergang zu sehen.

In Picton angekommen, sind wir auch schon wieder an einem viel gemütlicheren Ort welcher nach dem Anblick von Wellington geradezu verschlafen wirkt. Zumindest mal durch das Ortsinnere fahren, lohnt sich schon.

Tja, und dann stehen wir schon wieder vor der Frage, links oder rechts herum um die Insel? Witziger Weise habe ich festgestellt, dass die meisten die Insel gegen den Uhrzeigersinn umrunden, bzw. die nördliche Hälfte. Für die, die den anfangs erwähnten Gabelflug nehmen und ab Christchurch zurückfliegen, macht dies durchaus Sinn. Allerdings sollte dann auf Kaikoura hingewiesen sein. Wer einmal Pottwale aus nächster Nähe sehen möchte, kommt um diesen Ort auf halber Strecke nach Christchurch nicht drum rum. Allerdings möchte ich daran erinnern, das Wale im Wasser leben und nicht wie Free Willi ständig aus dem Wasser springen. Wenn überhaupt, bekommt man also immer nur einen Teil dieses riesigen Kolosses zu sehen. Mal ein Teil des Kopfes, dann ein Teil des Rückens und kurz vorm Abtauchen dann die berühmte Schwanzflosse. Die ganze Größe des Tieres bekommt man nie zu Gesicht und muss sie sich schon mit viel Vorstellungskraft zusammendichten. Des weiteren spielt das Meer nicht immer mit und man hängt oft längere Zeit in der Luft, wann den nun die nächste Tour losgehen kann. Wie eingangs beschrieben, kann sich das Wetter in Neuseeland sehr schnell ändern und so kann einem niemand sagen, wann die Boote tatsächlich rausgehen. Zudem kostet der Spaß noch ca. 80 € pro Person. Wer lieber zu Delfinen ins eiskalte Wasser (ca. 15°C) springt, hat in Kaikoura diese Möglichkeit. Ihr bekommt zwar einen Neoprenanzug, aber ihr werdet trotzdem schlottern. Immerhin gibt es auf der mehrstündigen Bootstour anschließend eine heiße Dusche und heiße Getränke um wieder leben in die Finger und Zehen zu zaubern. Aber auch hier ist das Wetter zu berücksichtigen.

 

 

 

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