Nach Kaikoura kommt im Uhrzeigersinn auch schon Christchurch, also fahren wir lieber anders rum, wie die meisten. Es ist übrigens durchaus empfehlenswert die Richtung dem Wetter anzupassen. Wer im Abel Tasman eine Wanderung machen will, sollte, falls bei Ankunft in Picton voraussehbar, dies gleich tun. Sollte es auf dem Heimweg an dieser Stelle regnen und die Zeit zum Abwarten fehlen, wäre das ein bedauerlicher Verlust. Wir nehmen also die kleinere Verbindungsstraße von Picton nach Havelock, die uns wunderschöne Einblicke in die Fjorde, im wesentlichen den Queen Charlotte Sound, bietet und durch die vielen Kurven auch mal wieder eine fahrerische Abwechslung bietet. Dann weiter auf dem Highway 6 nach Nelson. Die Weinkenner oder Genießer unter uns kommen in dieser Gegend voll auf ihre Kosten, da diese Gegend die berühmteste und größte Weinanbaugegend Neuseelands ist. Hinter Richmond geht es dann auf der Nebenstraße 60 nach Motueka wo wir unsere Unterkunft suchen sollten. Mein Anlaufpunkt war immer das Backpackers „White Elephant“ das allerdings mittlerweile unter neuer Leitung ist und ich daher ungern von Service schwärmen möchte, der vielleicht gar nicht mehr existiert.
Von nun an haben wir die besten Chancen durch heftige Regenschauer platschnass zu werden und sollten daher um jeden Sonnenstrahl dankbar sein. Vor allem Nachmittags steigt die Regenwahrscheinlichkeit und so ist es angebracht, etwas früher los zu ziehen. Kurz nach Punakaiki finden wir mehrere am Straßenrand geparkte Touristenbusse und Campervans, was darauf schließen lässt, dass es hier etwas zu sehen gibt. Es sind Felsen, die wie aufeinander gestapelte Pfannenkuchen aussehen und daher auch Pancake Rocks heißen. Anschließend kommen wir nach Greymouth und später nach Shantytown. Wie eingangs erwähnt, waren abgesehen von Walfängern und Seemännern die Goldsucher die ersten europäischen Einwanderer. Um 1861 kommt es hier zu einem Goldrausch dessen Spuren bis heute sichtbar sind. Shantytown ist eine alte Goldgräberstadt die wie eine Kulisse eines Westerns wirkt. Selbstverständlich darf der Tourist hier auch mal Goldwäscher spielen aber bekommt wohl eher die Gelegenheit Gold zu kaufen als es selbst zu finden. Wie auch immer, der Spuk, das Goldfieber, ist erstaunlich deutlich nachvollziehbar und die Tatsache, dass die Zeit hier stehen blieb, macht dies um so einfacher. Abgesehen vom Gold gibt es in dieser Gegend aber auch die größten Vorkommen neuseeländischer Jade, dem Greenstone, und Greymouth und Hokitika bietet reichlich Möglichkeiten die Kostbarkeiten in allen erdenklichen Formen zu kaufen. Ca. 150 km weiter kommen wir nach Franz-Josef Glacier und kurz darauf Fox Glacier. Wohl einzigartig ist die Nähe der Gletscher zum Meer. Bis Queenstown sind es jetzt noch ca. 360 km. Hier trifft sich alles was Action im Sinn hat. Abgesehen von großen Skigebieten bietet Queenstown alles was den Adrenalinspiegel steigen lässt. Jetboat, Bungee-jumping, Wildwater-Rafting, Hubschrauberflüge und Vieles mehr.
Auch nachts geht es in der früheren Goldgräberstadt heiß her. Reichlich Bars, Cafés und Restaurants bieten Gelegenheit die frischen Erlebnisse zu teilen. Wem es aber eher darum geht weitere Eindrücke zu sammeln, kann vielleicht darauf verzichten sich ausgiebig mitzuteilen und schwingt sich lieber noch mal auf die Mühle um am gleichen Tag weitere 180km nach Te Anau zu fahren. Schließlich wollen wir ja noch den berühmten Milford Sound sehen und dazu braucht es Zeit.
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