Nun müssen wir aber endgültig wieder zurück und wollen uns zum guten Schluss noch Christchurch ansehen. Berühmt durch seine altgotischen Steinbauten die teilweise unmittelbar im Kontrast zu modernsten Gebäuden stehen. Des weiteren besitzt Christchurch einen wunderschönen Botanischen Garten, Parks, den Avon Fluss mit Grünanlage, Museen, eine Oldtimer Straßenbahn und jede Menge Geschäfte aller Art. Die Vielzahl der Möglichkeiten würden hier wieder Mal den Rahmen sprengen und so möchte ich Euch auch hier bitten, in Eurem Reiseführer nachzuschlagen. Es wird Euch jedenfalls sicher nicht langweilig. Nun wären wir eigentlich fertig mit der Routenbeschreibung, aber ein paar allgemeine Informationen und Bilder möchte ich Euch dennoch nicht vorenthalten. Neuseeland ist zwar für seine Kiwis, egal ob Frucht oder Federvieh, bekannt, hat aber noch einiges Andere an merkwürdigem oder bemerkenswerten zu bieten. Da wäre beispielsweise der Kea zu erwähnen. Eine Papageienart, die Ihr mit Sicherheit antreffen werdet. Hier ist ein wenig Vorsicht zu empfehlen, da die Viecher ziemlich frech werden können. Sie sind clever und kennen keine natürlichen Feinde. Sie haben sich an den Menschen gewöhnt und nehmen sich, was sie wollen. Mit ein bisschen „Kscht, kscht!!“ sind sie leider nicht zu vertreiben. Ich empfehle sie daher nicht anzulocken. Sie machen sich nämlich sehr schnell über alles her, was sie gerade interessiert und das ist nicht immer im Sinne des Touristen. Bei Autos wären da die Scheibenwischer und Gummidichtungen an Türen und Fenstern zu erwähnen, Abdeckplanen und Spiegel, bei Motorradfahrern das Gepäck oder die Regenkleidung, aber vor allem, alles essbare. Ähnlich ist es bei den Opossums. Diese Tiere sind ausschließlich nachtaktiv. Sie wurden von den Europäern wegen ihres Fells eingeführt und heute bekommt man sie nicht mehr los. Sie ernähren sich von den jungen Trieben diverser Pflanzen und Bäume. Da sie ein Revier haben, welches sie in regelmäßigen Abständen abgrasen, geht auf Dauer jeder Baum ein. Da es in Neuseeland keine Raubtiere gibt, kennt auch das Opossum keinen Feind und hat sich explosionsartig vermehrt. Mittlerweile machen zig Millionen dieser Nager die geschützten Wälder kaputt und sind durch ihre Anpassungsfähigkeit und Geschicklichkeit nicht zu bekämpfen. In vielen Gebieten wird aus Verzweiflung mit Gift gearbeitet, aber auch dies dämmt die immense Zahl nur ein. Opossums sind im Gegensatz zu den Keas sehr scheue Tiere. Dennoch habe ich es erlebt, das mir ein Opossum, mitten in der Nacht, das Zelt angenagt hat um an die darin verstauten Lebensmittel zu kommen. Taschenlampe und „kscht, kscht“ halfen auch hier wieder nichts. Am Strand lohnt es sich immer wieder mal einen Blick aufs Wasser zu werfen. Vor Allem um die Gegend von Kaikora, aber auch an der Westküste der Südinsel und der Ostküste der Nordinsel lässt sich immer wieder mal ein Delfin oder Robbe entdecken. An öffentlichen Parkplätzen darf meist auch gecampt werden, sodass man den Abend am Meer verbringen kann. Speziell in der Abend- und Morgendämmerung lassen sich immer wieder Robben blicken. In der südlichen Hälfte der Südinsel sind auch Pinguine nicht selten. Auch hier gilt wieder, in der Dämmerung sind sie am ehesten zu sehen, da sie an Land kommen um in den Dünen zu übernachten. Man kommt jedoch selten so nahe an sie heran, dass man ohne Fernglas oder Teleobjektiv viel Freude daran hat. Im Milford Sound habe ich sie zumindest vom Kajak aus relativ nahe beobachten können. Andererseits habe ich auch folgendes Hinweisschild gesehen, vielleicht habt ihr also das Glück, dass Euch ein Pinguin direkt vor das Motorrad läuft. Über Wasser lassen sich häufig „Gannets“ bewundern. Diese Tölpelart ist in Neuseeland weit verbreitet und sind für ihre Sturzflüge ins Wasser zwecks Fischfang bekannt. Sie klappen ihre Flügel kurz vor dem Eintauchen ins Wasser ein um, wie ein Pfeil, tief ins Wasser tauchen zu können. Ihre Stirn hat eine verstärkte Knochenplatte um durch den Aufprall auf der Wasseroberfläche keinen Schaden zu bekommen. Um ihre Augen nicht schließen zu müssen, haben sie ein zweite, wesentlich härtere Hornhaut, wie ein transparentes Augenlid. Man erkennt sie von weitem an ihren dünnen, langen Flügeln mit schwarzer Spitze. Haben sie einen Fischschwarm entdeckt, wird der Anblick zu einem Spektakel. Im Süden der Südinsel, vor allem in der Gegend von Dunedin, gibt es auch Albatroskolonien, sodass man auch hin und wieder diesen geschickten Fliegern beim Tiefflug zusehen kann. Selbstverständlich hat Neuseeland noch einiges Weiteres an interessanten Tieren zu bieten, aber ich möchte mich auf die wenigen beschränken, denen ich selbst begegnet bin.
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