Te Anau ist die letzte Übernachtungsmöglichkeit hierzu und daher mein Tipp. Allerdings sollte man die Unterkunft vorher Reservieren. Der Rest der Strecke bis zum Fjord (120km) ist wahrlich keine Freude für uns Motorradfahrer. Es hat üble Tunnel die stockfinster sind. Sie scheinen das Scheinwerferlicht geradezu zu verschlucken und man glaubt eher mit einer Kerze ausgestattet zu sein. Zudem ist die Straße eng, nass und glitschig. Je nach Uhrzeit muss man mit heftigem Gegenverkehr, meist Busse, rechnen weswegen man in den Ausweichbuchten des Tunnels halten muss. Geht davon aus, dass es mindestens Regnen wird, auf dem Pass ggf. sogar schneit. Aus diesen Gründen empfehle ich, ab Te Anau den Bus zu nehmen und die Mühle lieber sicher dort stehen zu lassen. Es regnet hier eigentlich täglich aber, wie zuvor erwähnt, meist Nachmittags. Wer Glück hat, findet ein paar sonnige Morgenstunden. Nach Anreise von Te Anau ist man aber schon zu spät.

Daher Empfehle ich eine Tour mit Übernachtung auf einem Schiff. Es geht am Nachmittag los und da es ja schon regnet, sieht man enorme Wasserfälle. Wir haben natürlich unseren robusten Regenkombi dabei und können so genüsslich auf Deck stehen und den Anblick genießen. Am späten Nachmittag wird in abgelegener Bucht geankert und lecker gekocht. Falls das Wetter doch mitspielt, gibt es Kajaks um das Ufer aus der Nähe zu betrachten. Zu entdecken sind nistende Pinguine, Delfine und reichlich Wasservögel.

Am nächsten Morgen geht es früh los, um bei Sonnenschein den Fjord von seiner anderen Seite zu sehen. Das Schiff fährt bis zur Mündung in die Tasmanische See. Anschließend tuckert man gemütlich zurück und hat genug Zeit um bis zum Abend wieder in Te Anau zu sein. Berücksichtigt man, dass man eh ein paar Euro für die Übernachtung bezahlen müsste, ist die Rundfahrt für ca. 100 Euro mit Allem recht günstig und daher mein Tipp.

Nach einer weiteren Übernachtung in Te Anau brechen wir am nächsten Morgen Richtung Osten auf. Leider wird uns die Zeit für den südlichsten Zipfel Invercargill nicht reichen und so fahren wir erstmal wieder nach Queenstown zurück. Dann biegen wir aber bei Lowburn auf den Highway 8 ab um über den Lindis Pass in die Gegend um Mount Cook zu kommen.

Vor dem Pass führt uns die Strecke durch das gleichnamige Tal welches zwischen Oktober und Dezember aus einem Meer an Lupinen aller Farben besteht.

Kurz nach Twizel stoßen wir auf den See Pukaki und einer Abzweigung Richtung Mount Cook.

 

 

 

Der höchste Berg Neuseelands ist Luftlinie keine 50 km vom Meer entfernt, misst aber stolze 3764 Höhenmeter. Ein gewaltiger Berg umgeben von mehreren Gletschern. Schon die 57km auf der Nebenstraße 80 führen entlang des geradezu künstlich wirkenden, grell türkisfarbenen Pukaki Sees und bieten traumhafte Ausblicke auf das gewaltige Bergmassiv.

 

 

Sowie am See, als auch in Mount Cook Village gibt es diverse Übernachtungs-möglichkeiten inklusive Campingplätze mit Kabinen. Die Möglichkeiten sind jedoch begrenzt und so empfiehlt sich eine vorherige Reservierung.

Wer früh genug dran ist, kann am gleichen Tag noch eine wunderschöne Wanderung mit Übernachtung auf einer Hütte unternehmen. Ich spreche von dem so genannten Ball Shelter. Man meldet sich bei der Bergwacht in Mt. Cook Village an und bekommt alle nötigen Informationen sowie einen Zettel mit welchem man sich wieder zurück meldet. Anschließend fährt man ein paar Kilometer an den Fuß des Gletschers. Von dort geht es zu Fuß in ca. 3-4 Stunden entlang des Gletschers zur Hütte.

Die Hütte ist für max. 8 Personen ausgelegt und bietet lediglich mit Plastik bezogene Matratzen, Toilette und Regenwasser. Alles andere muss selbst mitgebracht werden. Die Aussicht auf die umliegenden Gletscher und Schneebedeckten Berge lässt einem aus dem Staunen nicht mehr herauskommen und hier zu übernachten, gibt einem die Möglichkeit das ganze noch viel intensiver wahrzunehmen. Wer noch mehr klettern will, kann den Berg noch bis zum Kamm besteigen und wird mit Aussicht auf Mt. Cook von der anderen Seite belohnt.

 

 

 

 

Auf den darunter liegenden Gletscher stürzende Schneefelder lassen den Berg immer wieder grollen. Anschließend wieder zurück zum Parkplatz, entlang der „80“ bis Twizel und dann links Richtung Timaru.

 

Nach 210 km sind wir schon wieder am Meer der Ostküste. Jetzt sind es noch 162 Kilometer bis Christchurch. Wir können uns also überlegen, ob wir noch Zeit für einen Abstecher nach Dunedin haben, oder der Flieger schon wieder auf uns wartet. Wer Zeit hat, sollte den Weg nach Dunedin einschlagen. Abgesehen davon, dass es eine wunderschöne, gemütliche Stadt ist, hat es einiges an Natur zu bieten. Pinguine Robben und Albatrosse nisten hier und können teilweise aus nächster Nähe beobachtet werden. Das Fremdenverkehrsamt gibt hierzu genaue Informationen. Dunedin hat einen starken Schottischen Einfluss und wurde durch den 1860 ausgelösten Goldrausch zur wohlhabendsten Stadt Neuseelands.

 

 

 

 

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