Medizinische Versorgung in Griechenland - Auslandskrankenversicherung
Wer Griechenland bereist, sollte sich darüber im klaren sein, dass der medizinische Standard in vielen Dingen nicht mit dem Deutschen vergleichbar ist. Man muss sich zwar in akuten Fällen keine Sorgen machen, nicht versorgt zu werden, aber angenehm ist die Versorgung in staatlichen Krankenhäusern meines Erachtens nicht. In den Notaufnahmen der griechischen Krankenhäusern geht es meist chaotisch zu und, wie in vielen anderen Bereichen auch, gibt es viel Bürokratie und Fragerei. Wer nicht Griechisch spricht, ist in einem solchen Fall (man steht ja eh schon unter Stress) schnell hoffnungslos verloren.
In den privaten Kliniken ist man selbstverständlich besser aufgehoben. Es geht jedoch weniger um das Wissen, bzw. die Behandlungsmethoden, sondern der Service und Ambiente sind hier wesentlich angenehmer. Ich muss zugeben, dies anfangs auch vernachlässigt zu haben. Schließlich will man im Notfall medizinisch versorgt werden und nicht ein Hotelzimmer buchen, aber mittlerweile habe ich die Notaufnahmen der Krankenhäuser ein paar Mal gesehen und komme daher zu dem Schluss, eine private Zusatzversicherung doch für sinnvoll zu halten.
Auslandskrankenschein:
Wer nur bis zu 6 Wochen in Griechenland verbringen wird, kann sich über einen Auslandskrankenschein in Deutschland gut absichern. Diese Auslandskrankenscheine kosten in der Regel nicht mehr als 10 Euro (z.B. R&V Versicherung), und sind für ein Jahr gültig. Sie sind jedoch auf Aufenthalte von maximal 45 Tagen pro Reise begrenzt und decken lediglich die Erstversorgung und eventuellen Rücktransport ab. Wer auf eigenen Wunsch die Behandlung im Urlaubsland fortsetzen will, sollte dies mit seiner gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland abklären, da diese die weiteren Kosten übernimmt.
Krankenversicherung für längere Auslandsaufenthalte:
Wer sich länger als 45 Tage im Ausland aufhält, sollte eine zusätzliche Krankenversicherung abschließen. Meines Wissens gibt es in Deutschland nur wenige Versicherungen, die einen im Ausland medizinisch voll versichern. Mit voll versichern meine ich, eine Versicherung, die nicht auf die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland baut und nur die zusätzlichen Kosten übernimmt. Wer zum Beispiel unbezahlten Urlaub nimmt, oder auf Arbeitslosenunterstützung verzichtet um ins Ausland zu gehen, muss sich komplett selbst versichern. Ich habe nur wenige Versicherungsgesellschaften gefunden, die eine solche Versicherung überhaupt anbieten, und dann noch zu vernünftigen Preisen. Mein Tipp ist in diesem Fall die DKV- Deutsche Krankenversicherung AG. Hier gibt es einen Versicherungstarif namens AS12 der Auslandsaufenthalte bis zu einem Jahr versichert. Die Preise variieren zwar je nach Geschlecht und Alter stark, aber es ist durchaus finanzierbar.
Krankenversicherung in Griechenland
Wer in Griechenland als Angestellter arbeitet, ist automatisch (man muss sich manchmal vergewissern, dass der Arbeitgeber seiner Pflicht nachkommt) bei der staatlichen Versicherung (IKA) versichert. Wie eingangs erwähnt, halte ich jedoch eine private Versicherung für sinnvoll. Gerade wenn man in Griechenland ankommt, hat man nicht unbedingt von Anfang an eine Stelle oder ist sich nicht sicher, diese behalten zu werden/wollen. Es gibt bei den meisten Versicherungsgesellschaften Baukastensysteme mit denen man sich nach eigenen Bedürfnissen absichern kann. Ärztliche Versorgung ist in Griechenland wesentlich günstiger als in Deutschland, sodass man kleine Behandlungen durchaus selbst bezahlen kann, bzw. die staatliche Versorgung in Anspruch nehmen kann. Ich halte daher eine private Versicherung für Krankenhausaufenthalte bzw. größere Behandlungen für sinnvoll. Wer hier noch bereit ist eine Selbstbeteiligung zu tätigen, kommt durchaus günstig weg. Als junger und gesunder Mann, kann eine private Krankenhausversicherung bei einer Selbstbeteiligung von 1500 Euro ca. 400 Euro pro Jahr kosten. Ich denke, dies ist ein akzeptables Angebot, welches ich von Alpha Bank erhalten habe.
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